Die diesjährige SPM wurde dieses Jahr in einem etwas besonderen Rahmen ausgeführt. Das erste Mal musste ein Schweizer Meister am Morgen zuerst ein Qualifikationslauf überstehen, um dann am Nachmittag im Final um das Podest zu kämpfen. Die Wohnquartiere in Uzwil St. Gallen verlangten schnelle Routenwahlentscheide, exakte Umsetzung der Routen, sowie auch physisches Leistungsvermögen, um so richtig Gas zu geben.
Gerade am Nachmittag war der läuferische Aspekt nicht zu vernachlässigen, da zeigte sich schnell, wer über den Winter gut gearbeitet hatte und auch nach 15 Minuten noch Kapazität hatte, um nochmals ein, zwei Minuten weiter zu pushen.
Für die Kapreölis erfolgreich waren Luki Schulthess bei den H45, Chrigi Mohn bei den H50 und Thomas Winiger bei HB. Sie beendeten den Lauf alle auf Rang 3.
Bei den Damen brillierte Doris Caluori als 2. bei den D70, sowie Rahel Tantanini als 3. bei den Damen B.
Für die Elitekategorien wurde der Schweizermeister im Knockout Format erkoren. Nach Qualifikation, Viertel, Halbfinal und Final krönten sich Tino Polsini und Simona Aebersold zum Schweizermeister und Schweizermeisterin im Sprint OL.
Für mich als bekennender Wald OL Liebhaber begann das Abenteuer SPM bereits am Mittwoch vorher, als mir im erst 8. Sprinttraining des Jahres (Im Wald waren es 68) bewusst wurde, dass die Sprinttechnik doch ein wenig eingerostet ist und sich im Vergleich zum skandinavischen Wald alles noch sehr hektisch und unruhig anfühlt. Umso erleichterter war ich dann, als es am Samstag an der Sprintstaffelmeisterschaft schon ein wenig besser lief, wenn auch noch weit weg von gut. Trotzdem, die Form war gut genug, um die Qualifikation zu überstehen und ich fühlte mich bereit, um das Spiel Knock-out mitzuspielen. Bereits im Viertelfinal fand ich mich in einem sehr gut besetzten Heat wieder, wo ich chancenlos versuchte, mit alternativen Routen mit dem Titelverteidiger Polsini mitzuhalten. Schlussendlich konnte ich mich nach einem sehr schnellen Viertelfinal mit einem absolut sehenswerten Schlussprint in den Halbfinal schmuggeln. Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass Knock-out durchaus auch Körperkontakt bedeuten kann, wenn es mal eng wird. Für mich als OL Läufer Neuland, aber ein mahnendes Wort von der Jury bekam ich dann trotzdem zu hören. Im Halbfinal waren meine Karten nicht sehr aussichtsreich, da ich Tino Polsini, Martin Hubmann und auch Dominic Müller doch als etwas stärker einschätzen musste und Unvorhergesehenes passieren musste, um noch eine Runde weiterzukommen. Trotzdem wollte ich im Spiel mitspielen und lief engagiert meine Schlaufen ab, um dann beim Sammelposten die oben genannten Herren wiederzutreffen. Allerdings war dann auf den letzten Posten und ins Ziel mein Tank definitiv leer und ich musste die schnellen Rücken ziehen lassen. Enttäuschung im Ziel gab es keine, ich fühlte mich wie ein Samurai, der mit Ehre gestorben ist. Es ist für mich keine Schande gegen diese Jungs auszuscheiden und war dankbar diesen Tag erleben zu dürfen.
Es gibt Gänsehaut in das volle Hockeystadion einzulaufen und die vielen Hopp Rufe zu hören. Auch wenn das im Vergleich zum Fussball oder anderen Sportarten wohl lächerlich ist, fühlt man sich schon krass, wenn man vor der Sponsorenwand steht und weiss, dass viele Leute, die ich mag, gerade jetzt zuschauen und die Daumen drücken.
In diesem Sinne: Danke fürs Anfeuern und Chapeau an die Organisatoren, die diesen so komplizierten Anlass in diesem Format über die Bühne brachten.
Bericht: Timo Tantanini, Fotos: © olregio wil