Dieses OL Lager war das Erste, welches im Herbst stattgefunden hat. Deshalb gibt es nun zum ersten Mal, einen Wochenbericht am Ende des Lagers.
Am Sonntagmorgen ging es in Opfikon los. Vollgepackt mit noch gut riechenden OL Kleidern, unteranderem auch Thermowäsche und Badehose, wobei das Zweite purer Optimismus war, und mit grosser Vorfreude sowie Motivation. Die Wahl des Transportmittels fiel dieses Jahr auf 9plätzige Personentransporter. Eines davon war das SOLV- Büssli, welches so manchen Junglenker zu manuellen Schaltkünste herausforderte.
Das erste Training fand oberhalb von Neuchâtel im Les Vernets statt. Das Schlaufen-OL Training ist zum Lagerstart ein Klassiker und gleichzeitig das symbolische Tor zu den Jurawäldern.
Die Jugendherberge l’Auberge Pour Tous war unser Lagerhaus. Das Haus teilten wir mit portugiesischen Schichtarbeitern und einzelnen Tagesgästen. Trotzdem konnten wir ab dem Dienstag die Kontrolle der Küche übernehmen. Ein herzlicher Dank nochmals an das Küchenteam und dessen temporären Helfer für gutes und warmes Essen.
Am Montag startete die Regenserie. Genauer gesagt ab dem Montagmittag. Ab diesem Zeitpunkt erwies sich das CoopFamCool Zelt als sehr nützlich. Das Morgentraining im Petit Risoux startete noch in der trockenen Kälte. Nach der Mittagsdusche hatte Petrus nochmals Erbarmen mit uns und lies es erst am Abend (wieder) regnen. Trotzdem waren nach dem Staffelstarttraining alle durchnässt. Denn die Blätter an den Bäumen waren einen perfekten Regenwasserspeicher. In der Jugendherberge bekamen wir einen eigenen Trocknungsraum, um die Geruchsbelastung durch nasse und verschwitzte OL Kleider in den Zimmern zu senken. Jedoch hingen noch vereinzelt frisch gewaschene Duvets an den Leinen. Während der restlichen Woche war der Trocknungsraum davon aber immer leer geblieben….
Der Dienstag war noch französischer als das Lager bisher. Denn die Reise ging nach Frankreich in den Chalet Pin bei Chapelle-des-Bois. Ein Wald voller Hügel, Kuppen, Senken und vor allem keinen Dornen. Doch dieses Defizit wurde mit jungen Buchen kompensiert, die Unmengen an Regenwasser abgeben können. Somit bemerkte man gar nicht, dass es eigentlich am Regnen war. Aufgrund von unkartierten Wegen und den vielen Höhenkurven kamen so manche an ihre kartentechnischen Grenzen. Zum Glück verfügen die neuen GPS-Uhren über eine «zurück zum Start» Funktion. Aus Datenschutzgründen möchte ich keine Namen nennen. 😉 Die Kälte machte vor allem den Postensetzern zu schaffen. Als Thomas nach ca. zwei Stunden intensivem Frieren zurückkommt, benötigte er etwas Auftauhilfe. Wie wäre es mit der Autolüftung? 25 Grad, perfekt. Zum Glück war der Kiesplatz genügend gross denn so konnte Chrigi grosse Kreis fahren, um die Batterie wieder aufzuladen.
Nach dem Mittagessen entschied eine fröstelnde Mehrheit der Leiter, das zweite Training auf den nächsten Tag zu verschieben. Der vorgezogene freie Nachmittag wurde mit Poker und anderen fairen Spielchen gefüllt oder einem Abstecher ins Regionalspital Vallée de Joux ergänzt...
Doch plötzlich kam die Nachricht, dass alle Kleider, die im Trocknungsraum hängen, gewaschen würden. Dies zum Entsetzen von Dany, der seine Regenjacke nicht einfach einer alten und vielleicht verkalkten Waschmaschine überlassen wollte. Wer seine Kleider wusch, konnte sie am Abend spät trocken und frisch riechend und sogar zusammen gelegt in Empfang nehmen! Wie, oder gar besser als im Hotel Mama zu Hause…..
Für den Mittwoch war nach mehreren Umplanungen der Waldsprint im L’ Allmagne (Le Lieu) vorgesehen. Als Wettkampfsimulation wurde es angepriesen. Sprint + Wettkampfsimulation heisst für Corino Sprintdress plus kurze Hose. Egal ob es nieselt auf 1100 m.ü.M. bei ca. 8 Grad oder bei 25 Grad im Unterland. Zum Sieg verhalf ihm das trotzdem nicht. Dieser holte Roman mit knappem Vorsprung. Nach einem kurzen Boxenstopp im Lagerhaus trauten wir uns nochmals in den Chalet Pin in Frankreich. Im unteren Teil des Waldes gab es fast keine jungen Buchenbüsche. Sehr zur Freude von allen.
Der Donnerstag bot schon das nächste Highlight. Im Bois Ronde bei St.George fand am Nachmittag die Lagerstaffel statt. Doch vorher durften wir mit einem 1-3-5 Training den Wald erkunden. Eine spezielle Suche hatte auch Chrigi. Denn er suchte Empfang fürs Handy. Ein Phänomen das bisher nur bei Jugendlichen bekannt war. Er hatte jedoch eine wichtige Botschaft an die Küchenmannschaft. Ob diese nicht die SI-Einheiten mitnehmen könnten für die Staffel. Denn diese gingen am Morgen irgendwie vergessen. Apropos vergessen: der Einzige, der am Start kein Badge hatte, war unser Hauptleiter. Zum Glück standen noch Büsslis bereit, welche verspätete Läufer an den Start brachten und später dem Förster gegenüber als «Transport sanitaire» (weil Fahrverbot) verkauft wurden... Während andere Posten um Posten suchten, fand Jonna bereits die Siegestrophäe. Ein frisch abgestossenes Hirschgeweih (5-Ender).
Schon stand der Freitag vor der Tür. Das Letzte Training war im Communale de l’Abbaye. Ein Alp-OL-Training vom Feinsten. Bei 1350 m.ü.M. gab es die entsprechende Aussicht dazu. Die Trainingsgruppe Black bekam sogar eine 15'000 Karte. Das brachte nochmals eine Herausforderung zum Ende eines intensiven Lagers. Doch die 7.4 km waren dann doch erstaunlich schnell geschafft. Das Nachmittagsprogramm wurde durch eine spontane Unterschriftensammlung etwas umgestaltet. Anscheinend sind Grottenbesuche nicht so interessant, wie sich das die Lagerleitung erhofft hatte. Die Stimmung am Schlussabend war aufgrund eines medizinischen Zwischenfalls etwas verunsichert. Auch die Mini Wettkämpfe, die das Lagercupteam vorbereitet hatten, konnten keine Besserung herbeiführen. Erst die Disco (inkl. Saft Bar) von Dany, Thomas, Marc, Roman und Corino brachte die sonst typische Abschlusslaune zurück. Und auch an der Medizinfront gab es zum Schluss noch Goodnews!
Für die, die noch eine Energiereserve besassen, wurde der Samstag nochmals richtig interessant. Denn um ca. 11Uhr fluteten rund 25 Kapriölis das WKZ des ol biel seeland OL’s. Doch schon der erste Posten lies bei manchen den Traum, des schönen Jurawaldes platzen. Es kann schon schwer sein ein Schneisenende im Dickicht zu finden. Dafür sind wir schon wieder abgehärtet für das nächste Hardwaldtraining. Erfreulicher war dafür der Resultatenspiegel. Podestplätze in fast allen gestarteten Kategorien. Gratulation!! Mit den nun definitiv müden Beinen ging es Heimwärts nach Opfikon. Und für einmal war uns sogar der Gubrist gnädig.
Kapreolo Resultate Biel Seeland OL hier.
Ein Herzliches Dankeschön an das Leiterteam und alle Teilnehmenden für diese coole Woche.
Erholte Grüsse Dominik
Fotos: div. LeiterInnen/TeilnehmerInnen